Ungewöhnliches Datum, ungewöhnliche Uhrzeit, ungewöhnlich weite Fahrt: Es dürfte selten vorkommen, dass ein Volleyball-Spieltag an einem 29. Februar stattfindet, und dann auch noch die erste Begegnung bereits um 12 Uhr angepfiffen wird. Die Landesliga-Volleyballer vom VC Katzwang-Schwabach machten sich also kurz nach dem Frühstück auf ans hinterste Ende Unterfrankens, direkt an die hessische Grenze. Dort rangen sie den Gastgebern vom TV Mömlingen in fünf ungewöhnlichen Sätzen einen 3:2 Sieg und damit zwei Punkte auf der Haben-Seite der Landesliga-Tabelle ab.
Trotz der anstrengenden Anfahrt und dem nervenaufreibenden Schiedsrichtereinsatz, den sie im Auftaktspiel zwischen zwei andauernd meckernden Teams aus Volkach und Mömlingen (1:3) leisten mussten, fanden die Mannen vom Volleyballclub von Beginn an gut ins Spiel: Die Aufschläge gelangen druckvoll, und im Angriff machte man mächtig Alarm, so dass der VC von Anfang an einen Vorsprung von meist 4 Punkten hatte. Erst gegen Ende des ersten Satzes ließ die Konzentration ein wenig nach, wodurch die Gastgeber aus Mömlingen noch einmal etwas heran kamen. Am Ende stand jedoch ein mehr als verdienter 25:22 Satzerfolg.
So hätte es weitergehen können, aber leider passierte der Trainerin vor dem zweiten Satz ein ungewöhnlicher und folgenschwerer Fehler: Sie vertauschte zwei Trikotnummern auf der Aufstellungskarte, wodurch das Team nun mit einer völlig ungewohnten Rotationsreihenfolge spielen musste. Obwohl es alle mit Humor nahmen und versuchten, das Beste daraus zu machen, verlief dieser Satz chaotisch und wurde klar mit 11:25 Punkten verloren.
Vor dem nächsten Satz wurde die Aufstellungskarte sicherheitshalber vom ganzen Team gegengecheckt, so dass man wieder "normal" spielen konnte. Allerdings hatte man die Unterfranken durch diesen deutlichen zweiten Satz unnötig aufgebaut, und es dauerte eine ganze Weile, bis der Volleyballclub zu gewohnter Stärke zurück fand. Die erste Auszeit beim Stand von 6:12 zeigte noch keine Wirkung, aber nach der zweiten Auszeit bei 14:21 starteten die VC-Männer eine beeindruckende Aufholjagd. Jetzt klappte die Annahme wieder sicher, so dass sehenswerte Angriffskombinationen aufgebaut werden konnten, gegen die der TV Mömlingen kaum ein Mittel fand. Allerdings hatten die Gastgeber einen durchaus bequemen Vorsprung, der zwar gewaltig schrumpfte, den sie letztendlich aber doch über die Ziellinie retten konnten: Mit 21:25 hatte der VC knapp das Nachsehen.
Von nun an lief es aber wieder rund beim Volleyballclub, und es entwickelte sich eine Partie auf hohem Niveau. Keines der Teams konnte sich nennenswert absetzen, aber beim Stand von 24:24 holte sich der VC mit einer gelungenen Angriffskombination den ersten Satzball. Diesen wehrten die Mömlinger zwar noch ab, aber dann konnte der VC mit zwei druckvollen Sprungflatter-Aufschlägen den Sack zu machen: 27:25, Tie-Break, und wenigstens ein Punkt für beide Teams!
Jetzt wollte man den ungewöhnlichen Spieltag unbedingt mit einem Sieg abschließen! Im Entscheidungssatz zeigten die Volleyballer vom VC Katzwang-Schwabach eine sehr konzentrierte Mannschaftsleistung und zogen erst mal auf 8:3 davon, bevor die Seiten letztmalig gewechselt wurden. Die Gastgeber wollten sich aber nicht geschlagen geben und holten ihrerseits Punkt um Punkt auf. Ein ungewöhnlicher Spielzug beendete dann diesen ungewöhnlichen Spieltag: Ein Danke-Ball kam aus der VC-Abwehr nicht zum Zuspieler, sondern flog viel zu weit – direkt zum gegnerischen Außenangreifer. Alle zogen schon die Köpfe ein, weil sie mit einem krachenden Angriff rechneten, da pritschte der Mömlinger Spieler den Ball weit nach hinten - ins Aus! Mit 15:13 konnte der VC somit zwei hart erkämpfte Punkte mit auf die Heimreise ins ferne Mittelfranken nehmen. Die Freude war groß, denn vor dem letzten Spieltag haben die Jungs den Klassenerhalt klar gemacht: Rechnerisch sind jetzt nur noch sichere Landesliga-Platzierungen zwischen Rang 3 und 6 möglich.
VC Katzwang-Schwabach 1: Matthias Benkert, Andre Feuerherdt, Paiwand Ezadeen Al Alkareem, Yannick Hemmeter, Justus Gentner, Michael Jäggle, Manuel Preinl, Niklas Uhl, Lukas Zwack; Coach: Gabriele Stallwitz